POP ART
Pop Art – eine Bewegung der sechziger Jahre oder Sammelbegriff für eine weitreichende kulturelle Bewegung?
Die Pop Art lebt in ihrer Entstehungsphase in den Großstädten und ist eine Kulturerscheinung ( wie der Pop ), die sich hauptsächlich vor dem Hintergrund der kapitalistischen technologischen und industriellen Gesellschaft entwickelt. In London und New York entstehen neue Kunstzentren der westlichen Welt, die seismographisch, modische, moderne und künstlerische Errungenschaften, Absurditäten und Grenzen der Medien- und Massengesellschaft abbilden. Die Pop Art dokumentiert damit den kulturellen Wandel der 1960er Jahre und gleichzeitig eine Kunstära, die die vielschichtigen Veränderungen des künstlerischen, gesellschaftlichen und individuellen Lebensgefühls verdeutlicht.
Um die Bedürfnisse der Konsumgesellschaft kommerziell zu verwerten, erforschen die Hersteller die Konsum- und Verhaltensgewohnheiten der Massengesellschaft und entwickeln Absatz- und Vermarktungsstrategien, die ihren Erfolg in der Anpassung an die Moden und Attitüden der Masse sehen. Diese Annäherung an den Konsumenten und die massenmediale Vermarktungsprogrammatik, wirkt sich auf den Verbraucher und dessen individuelle Verhaltensweise und letztlich auf die zwischenmenschlichen Beziehungen aus. Progressive Kulturpolitik bedeutet nun unter anderem, dass jeder Kitsch lieben, Comics lesen, Cola trinken, Turnschuhe und Lederjacken tragen darf – das Triviale wird massentauglich und zum Objekt des allgemeinen Interesses - über die gesellschaftlichen Schichten hinweg salonfähig.
Die Aufwertung des Trivialen vollzieht sich auf vielen Ebenen, u.a. des Kitsch, der Souvenirs, der Images von Waren- und Verpackungsindustrie. Künstler und Kritiker umgeben sich provokant mit Pseudo – Kunst, Nostalgie und Werbesymbolen, einer Trivialkultur und den Massenmedien.
Damit erfolgt eine gewisse „Osmose“ zwischen der „etablierten Kultur“ und der „neuen Unterhaltungskultur“, die zur Folge hat, dass der Kunst- und Kulturbegriff grundsätzlich in Frage gestellt wird – und eine elementare Umstrukturierung bedeutet.
Die Bildinhalte der Pop Art sind im Alltäglichen begründet, spiegeln die „Realität“ der Zeit, forcieren und reflektieren den kulturellen Wandeln. Der offen artikulierte „Underground“ der Subkultur ist stilprägend und kunstverändernd. Eine neue künstlerische Ausdrucksweise verankert sich in diesem neunen Generationsgefühl – das unorthodoxe, provokative Verhalten, der bewusste Einsatz des Schockierenden, des Irritierenden, das Durchbrechen des Gewohnten, der Tabus und die Dekodierung der habituellen Werte – gehören zu den Merkmalen dieser Gegenkultur.
Dieser Prozess löst zeitgleich einen Prozess der Umkehrung aus, der die traditionelle Rollenverteilung neu hinterfragt. Die „Kultur – Revolution“ fordert die antiautoritäre Erziehung, die Emanzipation der Frau, neue Berufsstrukturen und den freien Umgang mit der Sexualität. Es entsteht ein neues System der Kommunikation durch Untergrundzeitungen, Fan – Magazine, Poster und Flyer.
Die Revolte vollzieht sich in einer Gesellschaft der materiellen Sättigung, des Reichtums, der Verfügbarkeit von Dingen und Menschen und führt zu veränderten Betrachtungs-, Seh- und Verhaltensgewohnheiten – zu einem neuen Objekt- und Kunstbegriff.
Traditionelle Theaterstoffe werden in bewusst in das Ambiente der aktuellen Banalität hineintransportiert, „Stoffe“ aus ihren zeitlichen Entstehungszusammenhängen herausgenommen, von konventionellen Mustern und Rastern befreit und neu vergegenwärtigt.
Künstler wie Peter Blake, Richard Hamilton und Andy Warhol entwerfen Schallplattencover für diverse Pop – Gruppen. Blake und Hamilton für die Beatles und Warhol für Velvet Underground und die Rolling Stones. Die Massenmedien fördern die Internationalisierung der Darstellungsstile und Ausdrucksformen sowie eine globale Verbreitung von Symbolen, Zeichen und Künsten. Parallel dazu steigert die starke Anteilnahme der Kunst am Trivialen auch die Anzahl derer, die Kunst produzieren wollen. Diese Entwicklung verbreitet auch Slogans wie „Kunst ist Leben“ und „Jeder ist Künstler“ – Beuys und Warhol – und
Auffassungen, die auch Lehrprogramme an Kunstakademien popularisieren. Es folgen intermediale und interdisziplinäre Themenausstellungen. Denn mit der Umkehrung der Werte, der Relativierung von Hierarchien und Infragestellung der Grenzen zwischen Kunst und Leben, Trivialität und Kunst geht eine neue Präsentationsweise einher.
Die Pop Art verwirklicht unter Künstlern wie Robert Rauschenberg und Jasper Johns eine „gesellschaftliche Relevanz“ und eine neue konzeptionelle Strategie. Sie setzen der künstlerischen Subjektivität des Expressionismus eine neue Objektivität entgegen.
Die Pop Art folgt der konzeptionellen und intellektuellen Klarheit der unpersönlichen Darstellung. Die Künstler spiegeln die Außenwelt wider als Zeichen des Gelebten. Die expressionistische, spontane und planlose Durchmischung der Farb- und Formenwelt wird durch eine formale Klarheit der kompositorischen Zusammenhänge abgelöst. Inhaltliche Bedeutungsebenen folgen nun materiellen Aspekten als Darstellungsinhalt und Darstellungsmittel. Zentrale Strategie bleibt dabei der Realismus, die Intellektualität und die Konzeption.
Literatur:
Tilman, Osterwold, Pop Art, New York – London (1999).
Die Pop Art lebt in ihrer Entstehungsphase in den Großstädten und ist eine Kulturerscheinung ( wie der Pop ), die sich hauptsächlich vor dem Hintergrund der kapitalistischen technologischen und industriellen Gesellschaft entwickelt. In London und New York entstehen neue Kunstzentren der westlichen Welt, die seismographisch, modische, moderne und künstlerische Errungenschaften, Absurditäten und Grenzen der Medien- und Massengesellschaft abbilden. Die Pop Art dokumentiert damit den kulturellen Wandel der 1960er Jahre und gleichzeitig eine Kunstära, die die vielschichtigen Veränderungen des künstlerischen, gesellschaftlichen und individuellen Lebensgefühls verdeutlicht.
Um die Bedürfnisse der Konsumgesellschaft kommerziell zu verwerten, erforschen die Hersteller die Konsum- und Verhaltensgewohnheiten der Massengesellschaft und entwickeln Absatz- und Vermarktungsstrategien, die ihren Erfolg in der Anpassung an die Moden und Attitüden der Masse sehen. Diese Annäherung an den Konsumenten und die massenmediale Vermarktungsprogrammatik, wirkt sich auf den Verbraucher und dessen individuelle Verhaltensweise und letztlich auf die zwischenmenschlichen Beziehungen aus. Progressive Kulturpolitik bedeutet nun unter anderem, dass jeder Kitsch lieben, Comics lesen, Cola trinken, Turnschuhe und Lederjacken tragen darf – das Triviale wird massentauglich und zum Objekt des allgemeinen Interesses - über die gesellschaftlichen Schichten hinweg salonfähig.
Die Aufwertung des Trivialen vollzieht sich auf vielen Ebenen, u.a. des Kitsch, der Souvenirs, der Images von Waren- und Verpackungsindustrie. Künstler und Kritiker umgeben sich provokant mit Pseudo – Kunst, Nostalgie und Werbesymbolen, einer Trivialkultur und den Massenmedien.
Damit erfolgt eine gewisse „Osmose“ zwischen der „etablierten Kultur“ und der „neuen Unterhaltungskultur“, die zur Folge hat, dass der Kunst- und Kulturbegriff grundsätzlich in Frage gestellt wird – und eine elementare Umstrukturierung bedeutet.
Die Bildinhalte der Pop Art sind im Alltäglichen begründet, spiegeln die „Realität“ der Zeit, forcieren und reflektieren den kulturellen Wandeln. Der offen artikulierte „Underground“ der Subkultur ist stilprägend und kunstverändernd. Eine neue künstlerische Ausdrucksweise verankert sich in diesem neunen Generationsgefühl – das unorthodoxe, provokative Verhalten, der bewusste Einsatz des Schockierenden, des Irritierenden, das Durchbrechen des Gewohnten, der Tabus und die Dekodierung der habituellen Werte – gehören zu den Merkmalen dieser Gegenkultur.
Dieser Prozess löst zeitgleich einen Prozess der Umkehrung aus, der die traditionelle Rollenverteilung neu hinterfragt. Die „Kultur – Revolution“ fordert die antiautoritäre Erziehung, die Emanzipation der Frau, neue Berufsstrukturen und den freien Umgang mit der Sexualität. Es entsteht ein neues System der Kommunikation durch Untergrundzeitungen, Fan – Magazine, Poster und Flyer.
Die Revolte vollzieht sich in einer Gesellschaft der materiellen Sättigung, des Reichtums, der Verfügbarkeit von Dingen und Menschen und führt zu veränderten Betrachtungs-, Seh- und Verhaltensgewohnheiten – zu einem neuen Objekt- und Kunstbegriff.
Traditionelle Theaterstoffe werden in bewusst in das Ambiente der aktuellen Banalität hineintransportiert, „Stoffe“ aus ihren zeitlichen Entstehungszusammenhängen herausgenommen, von konventionellen Mustern und Rastern befreit und neu vergegenwärtigt.
Künstler wie Peter Blake, Richard Hamilton und Andy Warhol entwerfen Schallplattencover für diverse Pop – Gruppen. Blake und Hamilton für die Beatles und Warhol für Velvet Underground und die Rolling Stones. Die Massenmedien fördern die Internationalisierung der Darstellungsstile und Ausdrucksformen sowie eine globale Verbreitung von Symbolen, Zeichen und Künsten. Parallel dazu steigert die starke Anteilnahme der Kunst am Trivialen auch die Anzahl derer, die Kunst produzieren wollen. Diese Entwicklung verbreitet auch Slogans wie „Kunst ist Leben“ und „Jeder ist Künstler“ – Beuys und Warhol – und
Auffassungen, die auch Lehrprogramme an Kunstakademien popularisieren. Es folgen intermediale und interdisziplinäre Themenausstellungen. Denn mit der Umkehrung der Werte, der Relativierung von Hierarchien und Infragestellung der Grenzen zwischen Kunst und Leben, Trivialität und Kunst geht eine neue Präsentationsweise einher.
Die Pop Art verwirklicht unter Künstlern wie Robert Rauschenberg und Jasper Johns eine „gesellschaftliche Relevanz“ und eine neue konzeptionelle Strategie. Sie setzen der künstlerischen Subjektivität des Expressionismus eine neue Objektivität entgegen.
Die Pop Art folgt der konzeptionellen und intellektuellen Klarheit der unpersönlichen Darstellung. Die Künstler spiegeln die Außenwelt wider als Zeichen des Gelebten. Die expressionistische, spontane und planlose Durchmischung der Farb- und Formenwelt wird durch eine formale Klarheit der kompositorischen Zusammenhänge abgelöst. Inhaltliche Bedeutungsebenen folgen nun materiellen Aspekten als Darstellungsinhalt und Darstellungsmittel. Zentrale Strategie bleibt dabei der Realismus, die Intellektualität und die Konzeption.
Literatur:
Tilman, Osterwold, Pop Art, New York – London (1999).
deluxe-enterprises.de - 17. Jan, 17:49